BioNET

Mehrstufige Bewertung von biobasierten Negativ-Emissions-Technologien
Biogasanlagen auf grüner Wiese in Leipzig
Biogasanlagen auf grüner Wiese in Leipzig

Welches Potenzial zur Kohlendioxidentnahme haben Ansätze, bei denen Kohlenstoff in Biomasse und Boden gebunden wird? Und wie lassen sich diese Verfahren bestmöglich in Deutschland einsetzen? Das Verbundprojekt BioNET entwickelt dazu ein Informationsportal und Handlungsempfehlungen für Interessierte und Entscheidungstragende aus Wissenschaft, Politik, Industrie, Land- und Forstwirtschaft.

ProjektleitungProf.-Dr.-Ing. Daniela ThränHelmholtz-Zentrum Umweltforschung GmbH UFZ
Projektdauer1.1.2022 - 31.12.2024
ProjektpartnerDr. Peter Elsasser, Johann Heinrich von Thünen-Institut BundesforschungsinstitutDr. John Couwenberg, Universität Greifswald – Mathematisch-Naturwissenschaftliche FakultätDr. Nora Szarka, DBFZ Deutsches Biomasseforschungszentrum gGmbHProf. Christoph Müller, Justus-Liebig-Universität GießenProf. Dr.-Ing. Jakob Hildebrandt, Hochschule Zittau/GörlitzDr. Nils Matzner, Technische Universität München

Was tun wir genau und warum?

Die Kohlendioxidentnahme mithilfe von Biomasse und Böden ist ein zentrales Element der deutschen Klimapolitik, um das Ziel der Treibhausgasneutralität bis zum Jahr 2045 zu erreichen. Biobasierte CO₂-Entnahmeverfahren können über verschiedene Wege realisiert werden.

Das Verbundprojekt BioNET adressiert: 1) Verfahren zur Gewinnung von Bioenergie mit anschließender Kohlendioxidabscheidung und -speicherung, 2) Ansätze zur Wiedervernässung und Reaktivierung der Torfanreicherung sowie der anschließenden Nutzung der Biomasse von nassen Mooren, 3) waldbauliche Maßnahmen, 4) Verfahren für eine nachhaltige Landwirtschaft und Bodennutzung sowie 5) die Entwicklung und Produktion langlebiger Baustoffe aus Naturmaterialien.

All diese Verfahren kann man auf unterschiedliche Weise in land- und forstwirtschaftliche Wertschöpfungsketten einbetten. Doch aufgrund vielfältiger Risiken bei der Umsetzung und Markteinführung gibt es für diese Verfahren bislang noch keine klaren Handlungsanweisungen – auch weil eine ganzheitliche Bewertung unter Berücksichtigung lokaler sowie regionaler Gegebenheiten bisher fehlt.

Das Verbundprojekt BioNET will diese Lücke schließen, indem es die regionale Umsetzbarkeit biobasierter CO₂-Entnahmeverfahren untersucht und ein Informationsportal für Politik, Industrie, Land- und Forstwirtschaft sowie für die Wissenschaft einrichtet. In übersichtlichen Steckbriefen aufbereitet, werden dort fundierte Daten zum Potenzial sowie zur Umsetzung von 25 biobasierten Verfahren zur Kohlendioxidentnahme bereitgestellt. Dieses Wissen benötigen Interessierte, um diese Verfahren in ihren Entscheidungen zu berücksichtigen. Zudem soll das Informationsportal eine Orientierungshilfe für einen möglichen Einsatz dieser Verfahren bieten.

Des Weiteren entwickelt das BioNET-Projektteam nationale Einsatzszenarien biobasierter CDR-Verfahren. Dabei hinterfragt es, welche Vor- und Nachteile sich jeweils ergeben würden, wenn die Umweltwirkung der Methoden sowie die Prioritäten verschiedener Interessensgruppen verstärkt berücksichtigt werden – etwa jene der Industrie, Land- und Forstwirtschaft.

In drei ausgewählten Fallstudienregionen binden die Forschenden in allen Projektphasen Interessenvertretende aus der Politik, Industrie, Land- und Forstwirtschaft ein. Diese Regionen liegen in Mecklenburg-Vorpommern, Mitteldeutschland sowie im Rhein-Neckar-Raum. Durch die enge Zusammenarbeit soll ein gemeinsames Verständnis für die verschiedenen CO₂-Entnahmeverfahren erreicht und Vertrauen in diese aufgebaut werden. Auch Hemmnisse wie etwa die Sorge vor wirtschaftlichen Verlusten oder das Bestehen gesetzlicher Hürden will das Projektteam identifizieren und dabei helfen, diese zu überwinden.

Einblicke in das Projekt

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BioNET: Steckbriefe für biobasierte CDR-Methoden

Auf der Website des BioNET-Projekts können sich Interessierte gezielt über biobasierte CO₂-Entnahmemethoden informieren. Insgesamt 24 Steckbriefe auf Deutsch und Englisch zu den einzelnen Verfahren stehen dort zum Download bereit.