STEPSEC

Realitätscheck für landbasierte CDR-Verfahren: Wieviel CO₂ können wir unter Berücksichtigung gesellschaftlicher Hindernisse und Risiken der Atmosphäre entnehmen?
Luftaufnahme deutscher Landschaft
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Nach wie vor bestehen große Wissenslücken, welche Mengen Kohlendioxid durch landbasierte Maßnahmen auf ökologisch und sozial nachhaltige Weise der Atmosphäre entzogen und langfristig gespeichert werden könnten. Im Verbundprojekt STEPSEC erforschen Fachleute diese Potenziale für Deutschland und global. Dabei berücksichtigen sie sowohl unerwünschte Auswirkungen auf Mensch und Umwelt – darunter auch die biologische Vielfalt – als auch mögliche gesellschaftliche Hürden für deren Einsatz.

ProjektleitungProf. Dr. Julia PongratzLudwig-Maximilians-Universität München
Projektdauer1.10.2021 - 30.9.2024

Was tun wir genau und warum?

Zu den vieldiskutierten CDR-Maßnahmen zählen aktuell vor allem die (Wieder-)Aufforstung von Wäldern, eine nachhaltige Forstwirtschaft sowie der Anbau schnell wachsender Pflanzen, die für die Energiegewinnung verbrannt werden, wobei das anfallende Kohlendioxid abgeschieden und gespeichert wird (BECCS).

Bevor solche Maßnahmen in Klimaschutzprogramme aufgenommen und effektiv eingesetzt werden können, sollten ihre Potenziale und ihr möglicher Nutzen sorgfältig gegen mögliche Nebeneffekte abgewogen werden. Dazu gehören unerwünschte Auswirkungen auf das lokale Klima, ein Rückgang der Artenvielfalt sowie ein zunehmender Wettstreit um landwirtschaftliche Anbauflächen und Wasser. Hinzu kommt bei der Energiegewinnung aus Biomasse die Notwendigkeit, Kohlendioxid abzuscheiden und gegebenenfalls im Untergrund zu speichern – ein Ansatz, der in Deutschland sehr kontrovers diskutiert wird. Er zeigt beispielhaft auf, welche gesellschaftlichen und ethischen Herausforderungen mit dem Einsatz von CDR-Methoden verbunden sind. Bislang blieben diese kritischen Faktoren bei vergleichenden Analysen der Maßnahmen aber weitgehend unberücksichtigt.

Das Verbundprojekt STEPSEC geht nun diesen Schritt: Die Forschenden simulieren die großflächigen Potenziale von (Wieder-)Aufforstung, Forstwirtschaft und BECCS mit mehreren globalen, dynamischen Vegetationsmodellen – weltweit und mit einem Fokus auf Deutschland. Dabei werden die vielfältigen unerwünschten Auswirkungen sowie die Einflüsse von Wetterextremen unter verschiedenen zukünftigen Klimaszenarien direkt miteinbezogen. Auf diese Weise identifizieren die Fachleute zusammen mit Entscheidungstragenden sowohl Synergien als auch Konflikte mit anderen Zielen einer nachhaltigen Entwicklung, etwa im Hinblick auf die Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen.

STEPSEC bewertet die einzelnen CDR-Verfahren also grundsätzlich nicht nur aus naturwissenschaftlicher Perspektive, sondern fragt auch, ob gesellschaftliche Prozesse Barrieren für ihre Umsetzung darstellen. Die Forschenden erweitern dafür die Rahmenbedingungen für die Machbarkeitsbewertung von CDR-Methoden und fügen Kriterien der gesellschaftlichen Akzeptanz und ethischen Wünschbarkeit hinzu. Auf diese Weise trägt STEPSEC zu einer umfassenden interdisziplinären Bewertung landbasierter CDR-Methoden bei, die für eine fundierte Entscheidungsfindung in Deutschland und anderen Regionen benötigt wird.

Einblicke in das Projekt

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