Erste Bildungskonferenz zur CO₂-Entnahme

Der Klimawandel ist die große Herausforderung unserer Zeit und betrifft die ganze Gesellschaft. Es ist daher unsere gemeinsame Aufgabe an Lösungswegen zu arbeiten. An keinem Ort ist unsere Gesellschaft in ihrer Breite so vollständig vertreten wie an Schulen. Zudem sind Schülerinnen und Schüler diejenigen, die von den Folgen des Klimawandels am stärksten betroffen sein werden. Daher stößt Klimabildung bei ihnen auf großes Interesse und sollte in der Schule in alle Fachbereiche integriert werden.
Die aktive Entnahme von CO₂ aus der Atmosphäre (Carbon Dioxide Removal, CDR) ist dabei ein wichtiger Teilaspekt. Sie gilt in der Klimaforschung als notwendig, um das 1,5-Grad-Ziel einhalten zu können. Es handelt sich dabei um ein komplexes Thema, welches gut verstanden und multiperspektivisch diskutiert werden muss. CDR eignet sich damit sehr gut als Themenmodell für ein Konzept für Bildung für Nachhaltige Entwicklung.
Das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderte Forschungsprogramm zur landbasierten CO₂-Entnahme, CDRterra, veranstaltet daher erstmals eine bundesweite Bildungskonferenz zum Thema CDR. Unter dem Motto „Perspektiven entwickeln, Erarbeitungs- und Vermittlungsformate erproben, Unterricht gestalten“ treffen sich vom 10. bis 11. Oktober 2023 Lehrkräfte aller Fachrichtungen und Schulformen, Lehramtsstudierende, Schulleitungen sowie Akteur:innen aus der Lehrkräfte- und außerschulischen Bildung, um gemeinsam die Klimabildung in den Schulen voranzubringen.
Die Bildungskonferenz ist eine von drei zentralen Säulen des „CDR-Dialogs 2023“. Ziel der Veranstaltung ist es, Akteur:innen aus Wissenschaft, Wirtschaft, Politik und Bildung zusammenbringen, um das Thema „Carbon Dioxide Removal“ auf die gesellschaftliche und (bildungs-)politische Agenda zu setzen. Neben der Bildungskonferenz finden noch zwei weitere Fachkonferenzen statt: der CDR Stakeholder Workshop zur Einbindung von Stakeholdern sowie der CDR Science Workshop für den wissenschaftlichen Austausch innerhalb des CDRterra-Forschungsprogramms.
Am ersten Tag der Bildungskonferenz steht das Thema CDR in seiner fachlichen Komplexität im Mittelpunkt: Die Forschenden stellen CDR-Maßnahmen vor und stehen dem Publikum Rede und Antwort. Am zweiten Tag erarbeiten die Teilnehmenden in Vorträgen, Workshops sowie in partizipativen Formaten gemeinsam Vorstellungen zur methodisch-didaktischen Integration von CDR in die schulische Bildung und diskutieren Voraussetzungen für einen kritisch-konstruktiven Diskurs im schulischen Umfeld.
Die Teilnahme an der Konferenz ist kostenlos. Für Verpflegung wird gesorgt.
Für wen ist die CDR-Bildungskonferenz?
- Forschende/Dozierende an Hochschulen
- in der Lehrkräfteausbildung tätige Dozierende
- Lehrpersonen, Referendar:innen und Lehramtsstudierende sowie Schulleiter:innen und Referent:innen
- Akteur:innen in der schulischen oder außerschulischen Bildung
- Entscheidungsträger:innen im Bildungsbereich
Relevant ist die CO₂-Entnahme für Fächer wie Geographie, Chemie, Biologie, Physik, Informatik, Politik, Ethik, Geschichte, Wirtschaft und Recht, aber auch Sozialkunde sowie Deutsch- und Kunstunterricht.

Programm der CDR-Bildungskonferenz
Thematische Einführung: Maßnahmen zur Kohlendioxidentnahme (CDR):
Prof. Julia Pongratz, Ludwig-Maximilians-Universtität München
Prof. Andreas Oschlies, Geomar Kiel
Vorträge:
Carbon Dioxide Removal (CDR): Climateengineering als Gegenstand des Philosophie- und Ethikunterrichts?
Leitung: Dr. Johannes Abel
All about that b…iomass – Wie Biomasse und Negativemissionen zusammenspielen
Leitung: Ronja Wollnik
FutureLabs zwischen Schulklassen, Experten und Studierenden als Labore für CO2-Capture
Leitung: Oliver Kunkel
CDR-Maßnahmen in der vergleichenden Beurteilung Jugendlicher – Einblicke in eine Unterrichtssequenz
Leitung: Dr. Christian Baumann
What to do with CO2? – Ein bilinguales BNE Schülerlaborangebot im Fach Chemie
Leitung: Elisabeth Kiesling
Workshops:
Die Reduzierung von CO2-Emissionen – BNE-fördernde Lernangebote für den Chemieunterricht
Leitung: Julian Venzlaff
Impact Entrepreneurship Education als pädagogisches Konzept in der Nachhaltigkeitsvermittlung
Leitung: Dr. Barbara Wolf
CDR-Methoden als Schulexperimente: ein Demonstrations- und Mitmach-Workshop
Leitung: Dr. Sally Soria-Dengg
Level up your Klimakommunikation: Videospiele als Bildungswerkzeug
Leitung: Jan Steinhauser
CO2OLAND*-Lernspiel (*number 2 subscript) Reduzierung des
Kohlenstoffausstoßes in schwierigen Kontexten: Ein Simulationsspiel für Schüler*innen und Erwachsene (DE und EN)
Leitung: PhD Esteban Montero, Dr. Sabine Reinecke, Alessa Maus
Moore im Klimawandel – Klimaklasse München
Leitung: Alexandra Stumbaum
Informations- und Bewertungskompetenz für innovative Technologien Fördern
Leitung: Dr. Linda Engelmann
In der vorläufigen Agenda des CDR-Dialogs 2023 finden Sie weitere Infos zum Programm der CDR-Bildungskonferenz:
Ihre Ansprechpartnerin:
Dr. Katrin Geneuss: CDRBildungskonferenz@geographie.uni-muenchen.de
Dr. Katrin Geneuss ist Leiterin des CDR-Bildungsprogramms. Im Gespräch mit der Ludwig-Maximilians-Universität (LMU) München erklärt sie, warum komplexe Themen wie Klimawandel und CO₂-Entnahme noch nicht ausreichend im Unterricht vertreten sind und wie man das ändern könnte.