Publikation

Studie: CO₂-Entnahme an Land und im Ozean funktioniert zusammen

Studie: Land- und Ozean-CDR ergänzen sich ohne Effizienzverlust

Um die Pariser Klimaziele zu erreichen, braucht es großflächige CO₂-Entnahme (Carbon Dioxide Removal, CDR). Dabei können sowohl land- als auch ozeanbasierte Methoden zum Einsatz kommen. Bisher war unklar, ob eine Kombination die Wirksamkeit beeinträchtigt.

Eine neue Studie von Yiannis Moustakis, Tobias Nützel und Julia Pongratz (CDRterra), erschienen in Nature Communications, liefert nun erste Antworten. Mithilfe zweier Erdsystemmodelle wurden Szenarien mit Aufforstung/Wiederaufforstung (AR) und ozeanischer Alkalinitätserhöhung (OAE) simuliert – einzeln und kombiniert.

Insgesamt 42 Modellläufe unter einem Szenario hoher Emissionen zeigen: Die globalen Kohlenstoffflüsse steigen linear an. Das bedeutet, dass eine Kombination beider Ansätze keine Effizienzverluste verursacht.

„Unsere Ergebnisse sind sehr ermutigend“, so Leitautor Yiannis Moustakis. „Sie legen nahe, dass vielfältige CDR-Portfolios möglich sind, ohne an Wirkung zu verlieren. Dadurch lässt sich der Druck auf Landflächen senken, was soziale und ökologische Vorteile bietet. Allerdings braucht es dringend mehr Forschung, auch zu marinen CDR-Methoden und deren Umweltauswirkungen. Und klar ist: CDR kann den notwendigen raschen Emissionsrückgang nicht ersetzen, sondern nur ergänzen.“

Relevanz für Politik und Praxis

Die Studie hat wichtige Konsequenzen für künftige CDR-Strategien:

  • Flexibilität: Kombination von marinem und terrestrischem CDR möglich.
  • Effizienz bleibt erhalten: Diversifizierung schwächt Wirkung nicht.
  • Schonung von Landflächen: Einsatz mariner CDR kann Landnutzungskonflikte entschärfen.

Die Autor:innen fordern weitere Forschung, besonders zu den ökologischen Folgen mariner CO₂-Entnahmemethoden.

 

Publikation:

Yiannis Moustakis, Hao-Wei Wey, Tobias Nützel, Andreas Oschlies, Julia Pongratz: No compromise in efficiency from the co-application of a marine and a terrestrial CDR method. Nature Communications. https://doi.org/10.1038/s41467-025-59982-x.