CDR-PoEt

Politik und Ethik der CO₂-Entnahme

Fairness ist essenziell, damit politische Entscheidungen langfristig von allen mitgetragen werden. Das Verbundprojekt CDR-PoEt untersucht, wie die Politik durch gezielte Maßnahmen zu einer effektiven und fairen Umsetzung der Kohlendioxidentnahme beitragen kann.

ProjektleitungProf. Dr. Jürgen BauhusAlbert-Ludwigs-Universität Freiburg
Projektdauer1.11.2021 - 31.10.2024
ProjektpartnerJun.-Prof. Dr. Christian Baatz, Christian-Albrechts-Universität zu Kiel (CAU)Matthias Honegger, Perspectives Climate ResearchClaire Fyson, Climate Analytics Dennis Taenzler, Adelphi

Was tun wir genau und warum?

Fairness in der Klimapolitik ist ein komplexes Feld – vor allem in Bezug auf die internationale Verteilung von Klimaschutzanstrengungen. Industriestaaten haben durch ihren Treibhausgasausstoß bislang in einem viel höheren Maße zum Klimawandel beigetragen als Entwicklungsländer und verfügen in der Regel über eine bessere technologische Basis, um Emissionen und Klimarisiken zu verringern.

Doch auch Entwicklungsländer müssen sich anstrengen. Ein ähnliches Ungleichgewicht zeigt sich innerhalb vieler Staaten: Während Menschen mit hohem Einkommen meist den größeren CO₂-Fußabdruck haben, leiden arme Bevölkerungsgruppen viel stärker unter den Klimafolgen und steigenden Klimaschutzkosten.

Wie also kann die Politik CDR-Methoden sinnvoll, gerecht und nachhaltig auf den Weg bringen? Welche Vor- und Nachteile haben die verschiedenen Instrumente? Und wie groß sollten die Anstrengungen der einzelnen Staaten sein?

Diese Fragen stehen im Zentrum des Projekts CDR-PoEt: Konkret untersucht es die wirtschaftliche, sozio-kulturelle und institutionelle Machbarkeit gezielter Politikmaßnahmen für Verfahren zur Kohlendioxidentnahme. Der Fokus liegt dabei auch auf einer fairen Verantwortungsverteilung.

Diese Untersuchungen dienen als Basis für Politikempfehlungen auf lokaler und (inter-)nationaler Ebene. Bei der Ausarbeitung und Bewertung konkreter Politikoptionen bezieht sich das Projektteam auf anerkannte Politikprinzipien und berücksichtigt die Ansichten zentraler Interessensgruppen wie den Kommunen, Unternehmen, Nichtregierungsorganisationen oder den Parlamenten auf Landes- und Bundesebene. Deren Standpunkte fließen über einen öffentlichen Beratungsprozess in alle Forschungsschritte ein.

Das Projektteam wendet die konzeptionellen Überlegungen auf drei CDR-Verfahren an: auf die direkte Kohlendioxidentnahme aus der Luft (DACCS), die Nutzung von Biomasse mit Kohlendioxidspeicherung sowie auf Agroforstansätze. Durch eine Analyse der Fairness, gesellschaftlichen Akzeptanz und Annehmbarkeit verschiedener politischer Optionen, wollen die Forschenden herausfinden, mit welchen Maßnahmen sich eine gezielte Kohlendioxidentnahme erfolgreich, auf faire und sozialverträgliche Weise sowie mit breiter Unterstützung der Öffentlichkeit umsetzen ließe.