20.05.2022Leipzig

Auftakt mit Bundesministerin Stark-Watzinger

Sonnenstrahlen scheinen durch Bäume im Wald

Die nächsten drei Jahre werden Forschende in der Förderlinie CDRterra untersuchen, wie Kohlendioxid aus der Atmosphäre entnommen werden kann. „Um den Anstieg der globalen Durchschnittstemperatur auf 1,5 °C zu begrenzen, scheint es inzwischen unvermeidlich, Verfahren zum Einsatz zu bringen, um sogenannte ‚negative Emissionen‘ zu erzeugen“, sagt CDRterra-Koordinatorin Prof. Dr. Julia Pongratz bei der Eröffnung. Sie ist Inhaberin des Lehrstuhls für Physische Geographie und Landnutzungssysteme am Department für Geographie an der Ludwig-Maximilians-Universität München (LMU). „Negative Emissionen nutzen bedeutet, dass wir Wege finden müssen, wie wir CO₂ aktiv aus der Atmosphäre entnehmen können, etwa durch Aufforstung oder technische Verfahren, und langfristig speichern können“, so Pongratz weiter.

Das Forschungsprogramm CDRterra wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert und von der LMU koordiniert. Unter seinem Dach sind deutschlandweit zehn Verbundprojekte mit über 100 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern vereint. Sie werden die verschiedenen Methoden zur landbasierten CO₂-Entnahme einheitlich und umfassend hinsichtlich ihrer ökologischen, technischen, ökonomischen, politischen und gesellschaftlichen Machbarkeit bewerten. Ein besonderer Fokus liegt dabei auf möglichen Konflikten mit anderen Nachhaltigkeitszielen, etwa um Ressourcen wie Wasser und Land.

Die LMU leitet außerdem das übergeordnete Begleit- und Synthesevorhaben CDRSynTra – dieses wird die Forschungsergebnisse der Projekte zusammenführen.
„Die Stärke unserer Forschungsverbünde liegt in der Transdisziplinarität. Diverse wissenschaftliche Disziplinen kommen im Dialog mit Politik und Öffentlichkeit zusammen, so dass eine Wissensbasis geschaffen wird, aufgrund derer sinnvolle Pfade für einen Einsatz von Methoden zur CO₂-Entnahme entworfen werden können“, sagt Pongratz.