Gemeinsame Fokusausgabe zu CDR
Ab sofort können Beiträge für eine Fokusausgabe zum Thema CDR in der wissenschaftlichen Zeitschrift „Environmental Research Letters (ERL)“ eingereicht werden. Betreut wird das Projekt von den Forschungsprogrammen CDRmare und CDRterra gemeinsam.
Environmental Research Letter (ERL) – Focus Issue on Carbon Dioxide Removal (CDR)
Hintergrund:
Im Pariser Abkommen von 2015 wurde festgelegt, den Anstieg der globalen Durchschnittstemperatur auf „deutlich unter 2 °C“ im Vergleich zum vorindustriellen Niveau zu begrenzen und „die Anstrengungen fortzusetzen“, um den Temperaturanstieg sogar auf 1,5 °C zu beschränken. Der Sechste Sachstandsbericht des Zwischenstaatlichen Ausschusses für Klimaänderungen (IPCC) bestätigt: Um den Anstieg der globalen Durchschnittstemperatur auf über 1,5 °C zu verhindern, sind neben der drastischen Verringerung der Treibhausgasemissionen so genannte „negative Emissionen“ erforderlich. Unter negativen Emissionen versteht man die aktive Entnahme von CO2 (Carbon Dioxide Removal, CDR) aus der Atmosphäre und dessen langfristige Speicherung. Implizit oder explizit haben sich daher alle Länder, die die Ziele des Pariser Abkommens verfolgen, zu CDR verpflichtet, um die schwer abbaubaren Restemissionen mit ihren Netto-Null-Zielen auszugleichen.
Es gibt bereits ein breites Spektrum an Optionen, die derzeit erforscht werden – sie reichen von ökosystembasierten bis hin zu technischen Methoden an Land und im Meer. Jede dieser Methoden birgt Potenziale, die sich im Laufe der Zeit mehr oder weniger schnell verstärken können, immer in Abhängigkeit vom jeweiligen Umsetzungskontext. Und birgt Risiken, z. B. im Bezug auf die Dauerhaftigkeit der CO2-Speicherung, sowie Nebenwirkungen, die zu Synergien, aber auch zu Zielkonflikten mit anderen Zielen der nachhaltigen Entwicklung oder anderen gesellschaftlichen Interessen führen können. Es ist daher von entscheidender Bedeutung, eine solide wissenschaftliche Grundlage für die Entscheidungsfindung im Bezug auf Potenziale, Risiken und Nebenwirkungen der einzelnen CDR-Methoden und ihrer möglichen gemeinsamen Anwendung zu schaffen, aber auch im Bezug auf übergreifende Fragen der politischen und institutionellen Machbarkeit, der sozialen Akzeptanz, der Gerechtigkeit und der Ethik.
Beiträge zu folgenden Themen sind erwünscht:
- CDR als Weg zur Abmilderung der immer drastischeren Folgen des vom Menschen verursachten Klimawandels und zur Erreichung der Ziele des Pariser Abkommens.
- Ob und inwieweit CDR-Methoden einzeln sowie als Teil von einem breitem Spektrum eine bedeutende Rolle bei der Entnahme und Speicherung von CO2 aus der Atmosphäre spielen können und wie sich dieses Potenzial im Laufe der Zeit verändert.
- Überlegungen zu Zusammenhängen und Auswirkungen von CDR auf die Umwelt, einschließlich der Rückkopplungen mit dem Erdsystem, der Wirtschaft, der Gesellschaft und Überlegungen zur Integration in regierungspolitische Prozessse. Wir suchen Beiträge sowohl zu diesen einzelnen Aspekten und wie sie die Durchführbarkeit von CDR-Methoden einschränken, als auch zu den Wechselwirkungen zwischen diesen Bereichen.
- Entwicklung geeigneter Ansätze für die Überwachung, Anrechnung und Bilanzierung der Kohlenstoffspeicherung in einer sich verändernden Umwelt – die Voraussetzung für die Zertifizierung und die Schaffung von Anreizen für die Anwendung von CDR-Methoden.
- Entwicklung und Anwendung von Bewertungsrahmen, die es z. B. politischen Entscheidungsträgern ermöglichen, CDR-Methoden in allen relevanten Bereichen zu bewerten.
Dies ist ein offener Aufruf. Die Einreichungen sind nicht auf CDRmare- oder CDRterra-Mitglieder beschränkt. Abgabetermin ist der 31. Oktober 2024. Über dieses Online-Formular können Artikel eingereicht werden. Wählen Sie das entsprechende Gebiet des Artikels für Ihren Beitrag aus und wählen Sie dann „Focus on Carbon Dioxide Removal (CDR)“ aus dem Dropdown-Menü.
Wir freuen uns über eine Verbreitung dieser Information in Ihrem Netzwerk!