23.05.2024Studie

Machbarkeit von CDR in Deutschland

Quelle Maxim Shutov, unsplash

Eine neue Studie unseres BioNET-Projekts hat Herausforderungen und Potenziale bei der Einführung von CO₂-Entnahmemethoden in Deutschland bewertet. „A Comprehensive Assessment of Carbon Dioxide Removal Options for Germany wurde in der Maiausgabe des Open-Access-Journals „Earth’s Future” veröffentlicht.

Zentrale Ergebnisse:

Es gibt einige potenzielle Quickwins, insbesondere bei ökosystembasierten CO₂-Entnahmeverfahren in Verbindung mit land- und forstwirtschaftlicher Nutzung. Dazu gehören zum Beispiel die Verbesserung von Fruchtfolgen, Aufforstungsmaßnahmen sowie Moorwiedervernässung mit Synergien für die Emissionsvermeidung. Wichtige Herausforderungen bleiben aber bestehen:

Ökosystembasierte CDR-Optionen stehen zwar vor vergleichsweise niedrigen Umsetzungshürden in Deutschland. Ihre CO₂-Entnahmepotenziale sind jedoch auch relativ gering.

„High-Tech“-Optionen wie BECCS und DACCS weisen ein höheres Potenzial auf. Sie stehen aber vor institutionellen, technologischen und gesellschaftlichen Hürden. Diese hängen vor allem mit der unterirdischen CO₂-Speicherung sowie ihrem hohen Energiebedarf zusammen.

Um die Politik bei der Strategieentwicklung für das Erreichen des Nettonull-Klimaziels zu unterstützen, braucht diese mehr kontextspezifische Bewertungen von CDR-Methoden. Das heißt, man sollte CDR-Maßnahmen nicht nur nach dem Stand der Technik (Technology Readiness Level – TRL) und vorhandener Infrastruktur bewerten. Es ist auch wichtig, wie sich CO₂-Entnahmemaßnahmen in die lokalen naturräumlichen, sozialen, institutionellen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen einbetten lassen.

Die Studie entstand unter Leitung der CDRterra-Forschenden Małgorzata Borchers & Johannes Förster vom Helmholtz Zentrum für Umweltforschung (UFZ) sowie von CDRmare-Wissenschaftlerin Nadine Mengis vom GEOMAR Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung Kiel. Beteiligt sind zahlreiche weitere CDRterra-Forschende aus den Projekten BioNET und GONASIP wie Daniela Thrän, Erik Gawel, Klaas Korte und Andreas Oschlies etc.

Zur Studie auf der Website Agupups

Mehr über die Forschung zu biobasierten CDR-Verfahren im BioNET-Projekt