Studie

Machbarkeit von CDR in Deutschland

Quelle Maxim Shutov, unsplash

Eine neue Studie unseres BioNET-Projekts hat Herausforderungen und Potenziale bei der Einführung von CO₂-Entnahmemethoden in Deutschland bewertet. „A Comprehensive Assessment of Carbon Dioxide Removal Options for Germany wurde in der Maiausgabe des Open-Access-Journals „Earth’s Future” veröffentlicht.

Zentrale Ergebnisse:

Es gibt einige potenzielle Quickwins, insbesondere bei ökosystembasierten CO₂-Entnahmeverfahren in Verbindung mit land- und forstwirtschaftlicher Nutzung. Dazu gehören zum Beispiel die Verbesserung von Fruchtfolgen, Aufforstungsmaßnahmen sowie Moorwiedervernässung mit Synergien für die Emissionsvermeidung. Wichtige Herausforderungen bleiben aber bestehen:

Ökosystembasierte CDR-Optionen stehen zwar vor vergleichsweise niedrigen Umsetzungshürden in Deutschland. Ihre CO₂-Entnahmepotenziale sind jedoch auch relativ gering.

„High-Tech“-Optionen wie BECCS und DACCS weisen ein höheres Potenzial auf. Sie stehen aber vor institutionellen, technologischen und gesellschaftlichen Hürden. Diese hängen vor allem mit der unterirdischen CO₂-Speicherung sowie ihrem hohen Energiebedarf zusammen.

Um die Politik bei der Strategieentwicklung für das Erreichen des Nettonull-Klimaziels zu unterstützen, braucht diese mehr kontextspezifische Bewertungen von CDR-Methoden. Das heißt, man sollte CDR-Maßnahmen nicht nur nach dem Stand der Technik (Technology Readiness Level – TRL) und vorhandener Infrastruktur bewerten. Es ist auch wichtig, wie sich CO₂-Entnahmemaßnahmen in die lokalen naturräumlichen, sozialen, institutionellen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen einbetten lassen.

Die Studie entstand unter Leitung der CDRterra-Forschenden Małgorzata Borchers & Johannes Förster vom Helmholtz Zentrum für Umweltforschung (UFZ) sowie von CDRmare-Wissenschaftlerin Nadine Mengis vom GEOMAR Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung Kiel. Beteiligt sind zahlreiche weitere CDRterra-Forschende aus den Projekten BioNET und GONASIP wie Daniela Thrän, Erik Gawel, Klaas Korte und Andreas Oschlies etc.

Mehr über die Forschung zu biobasierten CDR-Verfahren im BioNET-Projekt