10.10.2023CDR-Dialog 2023

Bildungskonferenz zur Zukunft des Klimaschutzes: CDR im Fokus

Dr. Katrin Geneuss, Leiterin des CDRterra-Bildungsprogramms, eröffnet die CDR-Bildungskonferenz - hier mit Moderator Marcus Andreas Quelle CDRterra, Domagoj Photography

Um unsere Klimaziele zu erreichen, sind neue Wege und ein tiefgehendes Verständnis der Möglichkeiten gefragt, Treibhausgasemissionen aus der Atmosphäre zu entfernen. Wie kann man diese drängenden, aber komplexen gesellschaftlichen Themen wie die CO₂-Entnahme in den schulischen und außerschulischen Unterricht integrieren? Darum geht es heute auf der Bildungskonferenz des Forschungsprogramms CDRterra in München, die heute im Deutschen Museum in München startet.

Als erste bundesweite Bildungskonferenz zum Thema CO₂-Entnahme aus der Atmosphäre (Carbon Dioxide Removal – CDR) bringt die Konferenz Wissenschaftler:innen und Didaktiker:innen zusammen, um gemeinsam die Klimabildung in den Schulen voranzubringen. Über eines sind sich die Teilnehmenden bereits jetzt einig: Klimaschutz und Nachhaltigkeit müssen fester Bestandteil der Bildung sein. Denn Schulen, Hochschulen und Universitäten haben eine zentrale Funktion für Demokratien, schließlich ist die Gesellschaft dort in ihrer ganzen Breite vertreten. Organisiert wird die Konferenz vom Forschungsprogramm CDRterra, welches landbasierte CO₂-Entnahmemethoden untersucht. Es wird an der Ludwig-Maximilians-Universität (LMU) München koordiniert und vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert.
„Dass der Klimawandel viele Schüler:innen und Studierende brennend interessiert, ist spätestens seit der Fridays-for-Future-Bewegung klar. Interesse und Motivation sind beste Lernvoraussetzungen – besonders um sich mit fachlich anspruchsvollen und nicht einfach zu beantwortenden Fragen zu beschäftigen“, sagt Prof. Dr. Imke Hoppe, Koordinatorin der Bildungskonferenz und Professorin für Wissenschaftskommunikation und Klimabildung an der LMU München.

Komplexe Fragen rund um das Thema CO₂-Entnahme für den Unterricht aufbereiten

Für den schulischen Unterricht bietet das Thema viele Möglichkeiten. Bei der Exkursion in einen wiederaufgeforsteten Wald wird dessen wichtige Klimaschutzfunktion deutlich, aber auch die damit verbundenen Landnutzungskonflikte: Wie kann Landwirtschaft anders gestaltet werden? Im Labor wird mit Experimenten veranschaulicht, wie Pflanzen helfen können, CO₂ einzusparen. Was darf der Mensch mit der Natur ausprobieren – was nicht? Die Liste der spannenden Fragen rund um das Thema CO₂-Entnahme für die Bildung ist lang und umspannt diverse Fächer: von Chemie über Physik, von Informatik zu Ethik und Philosophie. Bei der universitären Bildung steht beispielsweise der Bereich „Entrepreneurship Education“ im Mittelpunkt, also die Vermittlung von Kompetenzen, um selbst ein Unternehmen zu gründen – denn CDR bietet auch neue Perspektiven für die Wirtschaft.

Das Lernen der Zukunft findet auf Augenhöhe statt

„Wir müssen uns von der Vorstellung verabschieden, dass man in die Schule geht, um fertige Antworten zu erhalten. Oder – aus Lehrkraftsicht – fertige Antworten liefern zu müssen. Wenn wir aktuelle Forschungsthemen behandeln, lehren und lernen wir vor allem, komplexe Inhalte zu verstehen, Zielkonflikte abzuwägen und die Perspektiven zu wechseln. Das Lernen der Zukunft findet – ebenso wie Zukunftsgestaltung – gemeinsam und auf Augenhöhe statt“, betont Dr. Katrin Geneuss, Leiterin des CDRterra-Bildungsprogramms an der LMU.

Ohne CO₂-Entnahme keine Treibhausgasneutralität

Um die Erderwärmung noch auf 1,5 Grad Celsius über dem Niveau vor der Industrialisierung begrenzen zu können, reicht eine drastische Emissionsreduktion nicht mehr aus. Zusätzlich muss das Kohlendioxid auch aktiv aus der Atmosphäre entfernt werden. Das ist wissenschaftlicher Konsens.
Für „Carbon Dioxide Removal“ (CDR) gibt es verschiedene Methoden – von der Aufforstung über spezielle Filteranlagen bis hin zu künstlicher Fotosynthese. Jede davon hat eigene Vor- und Nachteile, Wechselwirkungen und Zielkonflikte. Daran forschen über 100 Wissenschaftler:innen im Forschungsprogramm CDRterra.
„Viele Menschen haben jedoch noch gar nicht von solchen CDR-Methoden gehört. Andere verbinden damit große Ängste und wieder andere lehnen gar die Forschung an CDR ab, da es der Motivation zur Emissionsreduktion entgegenwirke. Deshalb ist es wichtig, dass Erkenntnisse aus der Wissenschaft den direkten Weg in die Gesellschaft finden – insbesondere in Schulen und Bildungseinrichtungen. So können wir die nächste Generation mit dem Wissen ausstatten, um selbst mitdiskutieren und die Zukunft gestalten zu können“, so Prof. Dr. Julia Pongratz, CDRterra-Sprecherin und Leiterin des Departments für Geographie an der LMU München.

Ziele der CDR-Bildungskonferenz

Unter dem Motto „Perspektiven entwickeln, Erarbeitungs- und Vermittlungsformate erproben, Unterricht gestalten“ treffen sich Lehrkräfte aller Fachrichtungen und Schulformen, Lehramtsstudierende, Schulleitungen sowie Akteur:innen aus der Lehrkräfte- und außerschulischen Bildung auf der CDR-Bildungskonferenz. Sie ist eine von drei zentralen Säulen des „CDRDialogs 2023“. Ziel der dreitägigen Dialogveranstaltung ist es, Akteur:innen aus Wissenschaft, Wirtschaft, Politik und Bildung zusammenbringen, um das Thema „Carbon Dioxide Removal“ auf die gesellschaftliche und (bildungs-)politische Agenda zu setzen. Neben der Bildungskonferenz finden noch zwei weitere Fachkonferenzen statt: der „CDR Stakeholder Workshop“ zur Einbindung von Stakeholdern sowie der „CDR Science Workshop“ für den wissenschaftlichen Austausch innerhalb des CDRterra-Forschungsprogramms.

Weitere Infos zur CDR-Bildungskonferenz
Weitere Infos zum CDR-Dialog 2023

Über CDRterra

Im Forschungsprogramm CDRterra untersuchen über 100 Forschende in zehn Verbundprojekten, wie und in welchem Umfang landbasierte CO₂-Entnahmemethoden zur Begrenzung des Klimawandels beitragen können. Ziel ist die Entwicklung eines umfassenden Bewertungsrahmens für CDR-Methoden und -Portfolios. Dieser soll als Wissensgrundlage dienen, auf der ein sinnvoller Mix an Methoden zur CO₂-Entnahme für Deutschland entwickelt werden kann. CDRterra wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) mit circa 21 Millionen Euro für zunächst drei Jahre gefördert. Es ist im Oktober 2021 gestartet und wird von der Ludwig-Maximilians-Universität München (LMU) koordiniert.

Prof. Dr. Imke Hoppe und Dr. Katrin Geneuss sowie die Klimawissenschaftler:innen des Forschungsprogramms CDRterra stehen Ihnen gern für Interviews bereit.

Pressekontakt:

Karin Adolph
PR-Managerin CDRterra
Telefon: 089 21806594
karin.adolph@lmu.de
https://twitter.com/CDRterra

Pressefotos zur CDR-Bildungskonferenz

Hier finden Sie Pressefotos der CDR-Bildungskonferenz zum Download.
CDRterra-Bildungsbeauftrage Sally Soria-Dengg bei der CDR-Bildungskonferenz Quelle CDRterra, Domagoj Photography
CDRterra-Bildungsbeauftrage Sally Soria-Dengg bei der CDR-Bildungskonferenz Quelle CDRterra, Domagoj Photography
Dr. Katrin Geneuss, Leiterin des CDRterra-Bildungsprogramms, eröffnet die CDR-Bildungskonferenz - hier mit Moderator Marcus Andreas Quelle CDRterra, Domagoj Photography
Dr. Katrin Geneuss, Leiterin des CDRterra-Bildungsprogramms, eröffnet die CDR-Bildungskonferenz - hier mit Moderator Dr. Marcus Andreas. Quelle: CDRterra, Domagoj Photography.
CDRterra-Bildungsbeauftrage Sally Soria-Dengg bei der CDR-Bildungskonferenz Quelle CDRterra, Domagoj Photography
CDRterra-Bildungsbeauftrage Sally Soria-Dengg bei der CDR-Bildungskonferenz Quelle CDRterra, Domagoj Photography
Dr. Katrin Geneuss, Leiterin des CDRterra-Bildungsprogramms, eröffnet die CDR-Bildungskonferenz - hier mit Moderator Marcus Andreas Quelle CDRterra, Domagoj Photography
Dr. Katrin Geneuss, Leiterin des CDRterra-Bildungsprogramms, eröffnet die CDR-Bildungskonferenz - hier mit Moderator Dr. Marcus Andreas. Quelle: CDRterra, Domagoj Photography.
CDRterra-Bildungsbeauftrage Sally Soria-Dengg bei der CDR-Bildungskonferenz Quelle CDRterra, Domagoj Photography
CDRterra-Bildungsbeauftrage Sally Soria-Dengg bei der CDR-Bildungskonferenz Quelle CDRterra, Domagoj Photography
Dr. Katrin Geneuss, Leiterin des CDRterra-Bildungsprogramms, eröffnet die CDR-Bildungskonferenz - hier mit Moderator Marcus Andreas Quelle CDRterra, Domagoj Photography
Dr. Katrin Geneuss, Leiterin des CDRterra-Bildungsprogramms, eröffnet die CDR-Bildungskonferenz - hier mit Moderator Dr. Marcus Andreas. Quelle: CDRterra, Domagoj Photography.