Einladung zum virtuellen Presse-Round-Table
Vom 10. bis 12. Oktober 2023 findet der erste bundesweite CDR-Dialog im Deutschen Museum in München statt. Organisiert wird er von Wissenschaftler:innen des Forschungsprogramms CDRterra – es untersucht die landbasierte CO₂-Entnahme (englisch: Carbon Dioxide Removal, CDR) und wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert sowie von der Ludwig-Maximilians-Universität (LMU) München koordiniert. Rund 150 Teilnehmende aus Forschung, Wirtschaft, Politik und Bildung aus ganz Deutschland kommen zusammen, um die Wissensgrundlage dafür zu legen, wie in Deutschland die CO₂-Entnahme aus der Atmosphäre sinnvoll gestaltet werden kann. Denn um die Klimaziele des Pariser Abkommens noch einhalten zu können, müssen wir neben drastischer Emissionsreduktion auch Kohlendioxid aus der Atmosphäre entfernen. Vor welchen Herausforderungen steht CDR hierzulande aktuell und wie können wir diese überwinden?
Im Rahmen eines
virtuellen PRESSE-ROUND-TABLES
am Donnerstag, den 28. September 2023, von 15.00 bis 16.00 Uhr
möchten wir Journalist:innen die Gelegenheit bieten, mit deutschlandweit renommierten Expert:innen für CDR und Klimabildung aus dem CDRterra-Forschungsprogramm zu diskutieren:
Prof. Dr. Julia Pongratz, Sprecherin von CDRterra und Professorin am Department für Geografie, Ludwig-Maximilians-Universität München
Dr. Jessica Strefler, leitende Wissenschaftlerin Kohlenstoffmanagement, Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK)
Matthias Honegger, Leiter des Geschäftsfeldes CO₂-Entnahme, Perspectives Climate Research, Freiburg
Dr. Katrin Geneuss, Leiterin des CDRterra-Bildungsprogramms und Koordinatorin des Nachhaltigkeitsprogramms „el mundo“, Ludwig-Maximilians-Universität München
Zum CDR-Dialog sowie zum Presse-Round-Table möchten wir Sie herzlich einladen. Auch sind wir gern dabei behilflich, individuelle Interviewtermine mit diesen und weiteren Expert:innen sowie Referent:innen des CDR-Dialogs zu vereinbaren.
Wir freuen uns über Ihre Anmeldung bis Montag, den 25. September 2023 unter: karin.adolph@lmu.de.
Die Anzahl der Teilnehmenden ist begrenzt.
Statements unserer Expert:innen
Prof. Dr. Julia Pongratz: „Es geht nicht mehr darum, ob wir ‚Carbon Dioxide Removal‘ praktizieren wollen – dazu haben wir uns mit dem Ziel der Treibhausgasneutralität bekannt. Jetzt ist wichtig zu klären, wie wir die CO₂-Entnahme gestalten. Dafür benötigen wir ein Portfolio an verschiedenen CDR-Methoden – denn jede hat nur ein begrenztes Potenzial und ihre eigenen Herausforderungen, wie Zielkonflikte mit der Nahrungsmittelproduktion oder Risiken bezüglich ihrer Permanenz. Andererseits können durch klugen Einsatz von CDR auch Synergien erzeugt werden, etwa mit der Anpassung der Ökosysteme an den Klimawandel. Damit eine breite Anwendung von CDR sozial, ökonomisch und ökologisch verträglich wird, müssen alle Beteiligten zusammenkommen – Politik, Wirtschaft, Forschung und Bildung. Dafür steht der CDR-Dialog.“
Dr. Jessica Strefler: „Die Entnahme von CO₂ aus der Atmosphäre wird ein integraler Bestandteil deutscher und europäischer Klimapolitik werden. Für eine möglichst nachhaltige und risikoarme Strategie müssen jetzt die Weichen gestellt werden. Drei Maßnahmen sind besonders wichtig: 1. eine schnelle und drastische Emissionsreduktion in allen Sektoren, um die Abhängigkeit von CDR beim Erreichen der Klimaziele zu reduzieren, 2. die umfassende Erforschung und Entwicklung eines breiten Portfolios an CO₂-Entnahmemethoden sowie der Aufbau von CO₂-Transportinfrastruktur und geologischen Speichermöglichkeiten, 3. die Entwicklung von Konzepten zur Überwachung, Berichterstattung und Prüfung von CO₂-Entnahmen sowie ökonomischen Anreizsystemen.“
Matthias Honegger: „Die Entfernung von CO₂aus der Luft braucht politischen Willen. Ohne Instrumente aus der Politik wird keine der CO₂-Entfernungsmassnahmen ihr Potenzial entfalten können. Es braucht daher eine robuste und gezielte Anstrengung in der Politik, um die notwendigen finanziellen Anreize zu setzen. Diese sollten sowohl mit den kurzfristig oft sehr hohen Kosten von CDR-Maßnahmen sowie langfristig mit deren Skalierung umgehen können – ohne maßlose Last für den Steuerzahler und mit einer möglichst fairen und machbaren Verteilung auf die Emissionsverursacher. Es gibt keine einfachen Antworten auf die Frage nach dem Wie, aber wir müssen sie stellen und gemeinsam beantworten.“
Dr. Katrin Geneuss: „Aktuelle Fragestellungen der Klimaforschung, die – wie CDR – komplex sind und auf die es keine einfachen Antworten gibt, sollten besonders auch in Schulen bearbeitet werden. Denn dort erreichen wir die Generation, die die Folgen des Klimawandels am stärksten spüren wird und Lösungen über alle Fachgrenzen hinweg erarbeiten und umsetzen muss. Wichtig ist, dass in diesen Lernumgebungen der Diskurs abgebildet wird und sich alle am Lernprozess Beteiligten auf Augenhöhe begegnen.“
Mehr zum CDR-Dialog 2023
Im Rahmen des CDR-Dialogs 2023 bringt das BMBF-Forschungsprogramm CDRterra Akteur:innen aus Wissenschaft, Wirtschaft, Politik und Bildung zusammen, um das Thema CO₂-Entnahme aus der Atmosphäre auf die gesellschaftliche und politische Agenda zu setzen. Er dient als zentrale Plattform für die öffentliche Diskussion zur CO₂-Entnahme in Deutschland.
Seine drei Säulen sind:
• die CDR-Bildungskonferenz – dabei entwickeln Lehrkräfte und andere Akteur:innen aus dem Bildungsbereich gemeinsam mit Forschenden Möglichkeiten, wie man CDR optimal in den Unterricht integrieren kann,
• der „CDR Stakeholder Workshop“ zur Einbindung von Nichtregierungsorganisationen, Think Tanks sowie Verbänden und
• der „CDR Science Workshop“ für den wissenschaftlichen Austausch innerhalb des CDRterra-Forschungsprogramms.
Weitere Highlights sind die Podiumsdiskussion mit Vertretenden aus Politik, Wirtschaft und Verbänden zum Thema „Hürden und Herausforderungen bei der CO₂-Entnahme – wie kommt Deutschland schneller voran?“ sowie die Präsentationen von CDRterra-Forschenden bei der hybriden Vortragsreihe „Wissenschaft für jedermann“ des Deutschen Museums.
Details finden Sie im Programm.
Weitere Infos zum CDR-Dialog
Über CDRterra
Im Forschungsprogramm CDRterra untersuchen über 100 Forschende in zehn Verbundprojekten, wie und in welchem Umfang landbasierte CO₂-Entnahmemethoden zur Begrenzung des Klimawandels beitragen können. Ziel ist die Entwicklung eines umfassenden Bewertungsrahmens für CDR-Methoden und -Portfolios. Dieser soll als Wissensgrundlage dienen, auf der ein sinnvoller Mix an Methoden zur CO₂-Entnahme für Deutschland entwickelt werden kann. CDRterra wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) mit circa 21 Millionen Euro für zunächst drei Jahre gefördert. Es ist im Oktober 2021 gestartet und wird von der Ludwig-Maximilians-Universität München (LMU) koordiniert.