Mit CCS zur Klimaneutralität?
Carbon Capture and Storage (CCS) hat in den letzten Jahren eine beachtliche Renaissance erfahren. Es ist absehbar, dass sich an der umstrittenen Technologie in den kommenden Jahren intensive Konflikte entzünden werden.
- Welche und wessen schwer vermeidbaren Emissionen sollen denn mit CCS überhaupt reduziert beziehungsweise ausgeglichen werden? Denn CCS darf nicht dazu dienen, den Ausstieg aus fossilen Energieträgern weiter zu verschleppen.
- Welchen Akteur:innen und wirtschaftlichen Aktivitäten – Fleischkonsum, Flugreisen, Bauwirtschaft etc. – stehen wie viele Restemissionen zu?
- Wer hat die Verantwortung und trägt die Kosten für deren Kompensation?
- Wer entscheidet überhaupt, welche Emissionen als »schwer« oder »unvermeidbar« gelten?
- Wer soll Zugang zu den geologischen Speicherstätten und der CO2-Transportinfrastruktur sowie Subventionen für Errichtung und Betrieb von CCS-Anlagen erhalten?
- Wie gehen wir mit möglichen Risiken bei der CO2-Speicherung um?
Die Liste der unbeantworteten Fragen ist lang. Der Umgang mit CCS und schwer vermeidbaren Emissionen könnte zum Schlüsselkonflikt darüber werden, welche Transformationspfade zur Klimaneutralität wir einschlagen werden.
Darüber schreiben CDRterra-Forscher Tobias Haas vom RIFS und seine Kolleg:innen Alina Brad und Etienne Schneider von der Universität Wien.
Zur ausführlichen Fassung in der Zeitschrift für kritische Sozialwissenschaften Prokla