Publikation

Wie CDR-Politik wirksam gesteuert werden kann

Um die Erderwärmung auf „deutlich unter 2 °C“ zu begrenzen, braucht es neben Emissionsreduktionen auch CO₂-Entnahmetechnologien (Carbon Dioxide Removal, CDR). Doch weil diese wirtschaftlich oft unattraktiv sind, setzen Unternehmen sie kaum freiwillig ein. Politikinstrumente wie Gesetze, Steuern oder Subventionen sind daher notwendig, um Anreize zu schaffen.

 

In einer neuen Publikation im Fachjournal Climate Policy präsentieren die CDRterra-Forschenden Antonia Holland-Cunz und JProf. Dr. Christian Baatz von der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel einen Bewertungsrahmen für CDR-Politikinstrumente. Er wurde im Rahmen des CDRterra-Konsortiums CDR-PoEt entwickelt und hilft, die Machbarkeit und Wünschbarkeit politischer Maßnahmen für CDR zu analysieren und fundierte Entscheidungen zu treffen. Die Bewertungsstruktur dieses Rahmenwerks ist auch ein zentraler Bestandteil des CDRterra-Bewertungsrahmens, der speziell zur Bewertung einzelner CDR-Methoden verwendet wird.

Bewertungsrahmen für CDR-Politikinstrumente

Rahmenwerk für effektive CDR-Politik

Das Rahmenwerk bewertet politische Maßnahmen anhand von 15 Kriterien in sechs Dimensionen, darunter Umsetzbarkeit, Verteilungsgerechtigkeit und wirtschaftliche Effizienz. So ermöglicht es politischen Entscheidungstragenden, Verwaltungen und Stakeholder:innen eine transparente und systematische Auswahl von CDR-Strategien.

Entscheidungshilfe für Politik und Gesellschaft

Das Rahmenwerk kann in verschiedenen Phasen genutzt werden – von der Entwicklung neuer Maßnahmen bis zur Optimierung bestehender CDR-Politik. Besonders wichtig: Es zeigt Wechselwirkungen und Zielkonflikte auf und trägt zur Schaffung langfristiger, effektiver CDR-Politik bei.

Autorin Antonia Holland Cunz: „CDR ist unerlässlich für den Klimaschutz. Damit die Technologien ihr Potenzial entfalten können, braucht es eine durchdachte Governance. Unser neues Bewertungsmodell bietet eine fundierte Grundlage für politische Entscheidungen.”

Leitautorin des Artikels: CDRterra Forschende Antonia Holland-Cunz

Antonia Holland-Cunz und JProf. Dr. Christian Baatz forschen im CDRterra-Konsortium CDR-PoEt. Es befasst sich mit der Politik und Ethik gezielter CO₂-Entnahme.

Darüber hinaus erforscht JProf. Dr. Christian Baatz im Team des STEPSEC-Konsortiums die Potenziale landbasierter CDR-Methoden. Außerdem ist er Koordinator des Konsortiums ASMASYS  des Partner-Forschungsprogramms CDRmare.

 

Publikation:

Antonia Holland-Cunz und Christian Baatz: How to govern carbon dioxide removal: an assessment framework for policy instruments. Climate Policy 2025. https://doi.org/10.1080/14693062.2025.2459315.